Mit 32 Jahren promovieren trotz sehr gutem Job
(Wegwerf Account aus Gründen)
Hallo Community,
TLTR: Soll ich meinen sicheren IGM Job für eine Promotion aufgeben ? (Bei Beginn ca. 32 Jahre alt)
Langfassung:
Ich habe MB (Fokus erneuerbare Energien) an einer süddeutschen TU studiert. Studium lief aus persönlichen Gründen eher mittelmäßig, am Ende (mit 30, knapp vor Beginn der Automobilkrise) hat es aber dank Praktika und vielen Jahren Hiwi Erfahrung zum Einstieg in der R&D Abteilung bei einem IGM Unternehmen gereicht mit einem wirklich sehr guten Einstiegsgehalt.
Jetzt könnte ich glücklich sein, allerdings geht mir eine Sache nicht aus dem Kopf:
Nach dem Ende des Studiums hatte ich mich auch nach Promotionsstellen umgesehen, mich aber dann aufgrund meines Alters dagegen entschieden, da eine Promotion in der Regel ja 4-5 Jahre dauert. Da ich schon 30 war und weiß, dass viele guten Studis schon mit 26/27 ihren MSc in der Tasche haben, hatte ich Angst später Probleme bei der Jobsuche zu bekommen (35 mit Dr., keine Berufserfahrung).
Jetzt nach einem Jahr Industrie merke ich aber, dass ich zum einem die Uni sehr vermisse (viele Junge motivierte Menschen) sowie die spannenden Themen die dort erforscht werden (habe als Hiwi in R&D im Bereich erneuerbare Energien viel mitbekommen). Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, dass viele Führungskräfte bei uns einen Dr. haben. Dazu kommt, dass ich mit dem Konzept einer geregelten Arbeitswoche nicht wirklich zurechtkomme, mir fehlt ein definiertes Ziel auf das ich hinarbeiten kann (im Studium z.B. MSc erreichen). Geistig lastet mich mein Job nicht aus und ich fühle, dass ich viel Motivation und Energie habe, welche ich gerne in ein Projekt mit klarem Ziel welches mich interessiert & weiterbringt investieren möchte (z.B. eben ein Dr.). Es gibt natürlich auch Kollegen die einfach die IGM Welt genießen (viel Geld, klar begrenzte Arbeitszeit, wiederkehrende Tätigkeiten, kein Zwang neues zu Lernen) aber dazu bin ich nicht der Typ. Ich habe das (Schuld?)Gefühl, dass ich noch mehr leisten könnte und mich weiter qualifizieren sollte.
Meine Überlegung ist nun, zum Sommer an einer deutschen Uni eine Promotion im Bereich MB zu beginnen. Am Ende wäre ich 35-37, mit 1,5 Jahren Berufserfahrung vor der Promotion.
Was ich mir davon erhoffe?
-arbeiten in einem jungen & motivierten Umfeld
-spannendes Thema dass man selber pushen kann
-nach Promotion spannende Jobs mit Führungsverantwortung in der Industrie
Ist das Vorhaben sinnvoll oder karrieretechnischer Selbstmord?
Ich freue mich über euer Feedback, vllt. gibt es Personen die schonmal in einer vergleichbaren Situation waren?
Vielen Dank!